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Sally in Apulien und Matera

Sally auf dem Weg nach Süditalien
Buongiorno Leute,
ich bin’s, Eure Sally.
Eigentlich wollten wir diesmal nur Urlaub machen, aber es gibt doch einiges zu berichten und der Corriere della Sally hat daher seine Arbeit aufgenommen.
Wisst Ihr eigentlich, dass ich am 18. Mai Geburtstag hatte?
Für das große Ereignis haben sich einige von uns richtig in Schale geworfen. Herrchen und ich waren extra noch beim Friseur, Herrchen freiwillig, ich gezwungenermaßen.
Frauchen meinte, der Haarschnitt macht mich auch jünger, schließlich sei ich jetzt ja schon 98 Jahre ( 14 x 7 ). Was für ein blöder Quatsch! Ich sehe zwar etwas nebulöser mit meinen trüben Augen, bin etwas harthörig, aber springe immer noch wie ein junges Reh. Das mit den Hundejahren mal sieben ist kompletter Unsinn.
Als Geburtstagsgeschenk habe ich von den beiden einen Badeurlaub in Apulien bekommen und Frauchen meinte, da sei es besser, wenn ich vorher den Wintermantel ablege. Wir sind jetzt unterwegs zum Meer, bald gibt es sicher Fotos mit meinem neuen Badedress…


Die Fotos zeigen die Highlights der letzten Woche von unserer Zwischenstation in Mantua und ein paar Impressionen rund um unseren Turm. In Mantua waren wir jetzt schon zum dritten Mal, weil es so wunderschön ist. Besonders hat es mir als Aristokratin natürlich der Herzogspalast angetan.


Nach dem Sommer in Mantua kam dann ein milder Winter in Pennabilli. An zwei Abenden haben wir tatsächlich den Kamin angemacht. Inzwischen haben wir hier aber auch 25 Grad.

Gerne hätte ich Euch zu meinem Geburtstagsfrühstück eingeladen, aber ihr seid ja alle so weit weg.
Damit ihr wisst, was ihr verpasst habt, hier das Frühstücksmenü: Als amuse gueule: Lammleckerlis, dann Croissants mit Ricotta, Pane Pugliese mit italienischer Mortadella, Kochschinken, Fritatta mit Lachs, italienische Käsesorten und als krönender Abschluss: Leberwurstleckerlis.
Das alles hätte ich natürlich gerne mit Euch geteilt, habe es aber auch alleine geschafft. Ein bisschen haben meine Geburtagsgäste Herrchen und Frauchen auch bekommen. Wenn ich 100 Jahre werde, feiere ich natürlich zu Hause mit Euch.
Allen jetzt noch einen schönen Sonntag.
Euer Geburtstagshund Sally auf dem Weg zu neuen Abenteuern.
Liebe Grüße auch von den beiden Geburtstagsgästen

Sally in Peschici
Als nächstes melden wir uns aus Roseto degli Abruzzi, das Ihr wahrscheinlich nicht kennt, aber auch nicht kennen müsst. Wir hatten dort einen netten Stellplatz am Meer und dort fand dann auch mein Geburtstag statt. Endlich das Meer, ich war begeistert. Schwimmen im glasklaren Wasser in meinem neuen aparten Badedress. Leckerli-Weitwurf am Strand, der uns fast allein gehörte.

Am nächsten Tag ging es dann nach Peschici auf der Halbinsel Gargano. Herrchens Reiseführer sagt, in Apulien sind die Straßen überall breit, außer am Gargano. Wir können das bestätigen…
Als erstes haben wir uns dreimal um ein Bergdorf mit engen Straßen gewickelt, weil die Durchgangsstraße gesperrt war, dann hatten wir eine Chaosbaustelle, wo Laster stecken blieben, wir mittendrin, und die Autos von vorne schon wieder angefahren kamen. Teergeruch für lange Zeit in der Nase. Dann wollte der Navi uns dreimal in eine Abkürzung schicken, die ein besserer Feldweg war.
Trotzdem kamen wir irgendwann an, auf einem Campingplatz direkt am Strand mit Blick auf Peschici. Gleich erstmal ins Wasser. Um etwas vorzugreifen: Meine Badefreude wurde ein wenig getrübt dadurch, dass sie mich jedes Mal nach dem Baden mit dem Schlauch kalt abgeschreckt haben. Sie wollen keinen Sandstrand im Wohnmobil haben. Herrchen hasst Sand in jeder Form. Der Pingel!

Danach steil aufwärts nach Peschici, ein sehr malerischer Ort, zurzeit noch mit sehr wenig Touristen. Herrchen hat dann gleich einen Süßwarenladen angesteuert, ich natürlich hinterher. Und wie ich gerade so die Aromen einsauge, kommt aus dem Regal blitzschnell eine blöde Katzenpfote und haut mir auf die Nase. Ich war vielleicht sauer! Danach haben wir es gesehen: die ganze Stadt eine Katzenhölle!


Wir sind dann, etwas aufmerksamer als vorher, durch die Stadt geschlendert. Abends dann Essen am Strand mit Meerblick und Sonnenuntergang. Was für Frauchens Seele. Die Pasta zum Sonnenuntergang war eher etwas uninspiriert. Aber man kann nicht alles haben.
Der nächste Tag war Frauchens und Herrchens Hochzeitstag. Bedeckter Himmel. Unnötig zu sagen, dass Frauchen das wahnsinnig unfair fand. Dafür ziemlich schwül-warm. Schwitzend wieder den Berg hochgelaufen. Herrchen hat Frauchen zum Hochzeitstag eine Figur geschenkt, eine Frau mit einem kleinen Hund. Ach Gott, wie romantisch. Und das von Herrchen!

Dann hat er sich noch zwei sehr große Schachteln mit Süßkram andrehen lassen, aber ich bin da gerne behilflich. Apropos Romantik: Unten am Strand gibt es die „Strada del cuore“. Das ist eine Mole, wo es einen Stein mit einem Herzen drin gibt. Da haben meine beiden Herzchen ein paar herzallerliebste Fotos gemacht. Und weil Frauchen Beanstandungen hinsichtlich meiner Körperhaltung hatte, hat sie durch das Herz durchgelangt, um mich etwas zurechtzuruckeln. Und weil sie wohl vergessen hatte, dass sie sich mitten im Herz befand, ist sie mit dem Kopf voll gegen die Herzwand gedonnert.

Dem Herz ist nichts passiert, aber Frauchen hatte eine Beule. So war auf einmal die ganze Romantik im Eimer. In Ermangelung von Kühlelementen wurde die Beule mit verschiedenen Marmeladengläsern aus dem Kühlschrank gekühlt. Am besten wirkte die selbst gemachte Himbeermarmelade von Willi. Abends war schon wieder feste Nahrung möglich: erst ein hervorragender Oktopussalat, dann für Herrchen Scampi und Calamari und für Frauchen wegen ihrer Krustentier-Allergie eine Pizza. Noch ein bisschen mit den netten Engländern von nebenan gequatscht, die vor dem peniblen England nach Italien geflohen sind und deren Anwaltswitze sich Herrchen stoisch angehört hat. Es war ein lustiger Abend.

Nicht zu vergessen: der romantische Sonnenuntergang, der sich währenddessen ereignete. Beseelt ging der Tag zu Ende. Am nächsten Tag ging es nach Trani, von wo wir weiter berichten werden.
Eure Badenixe Sally und die beiden Herzchen

Sally in Trani
Ciao ragazzi e ragazze,
unser nächstes Ziel war Trani.
Trani ist vor allem bekannt durch seine wunderschöne normannische Kathedrale. Von der wollten Frauchen und Herrchen das hunderttausenste und hunderttausenderste Foto machen ( wahrscheinlich sind es viel mehr!).
Durch den Stadtverkehr schlängelten wir uns zu dem Wohnmobilstellplatz, vor dem uns gleich ein Italiener warnte. Der sei teuer und Scheiße (sinngemäß). Der Platz erwies als ungepflasterter Hinterhof mit Stromanschluss, umgeben von Wohnsilos und einer Baustelle. Wir sind trotzdem geblieben. Bloß wegen ein paar Fotos, wo bleibt nur ihr Sinn für schönes Ambiente?

Dann sind wir in die Altstadt gelaufen und auch gleich auf die Kathedrale gestoßen, die da so rumstand, umgeben von Schulklassen, was natürlich fotografisch etwas ungünstig ist. Wir erfuhren, dass mittwochs Schulklassen umsonst in Museen dürfen und das haben sie weidlich ausgenutzt. Jedenfalls waren sie überall anzutreffen. Ich darf ja nie in Museen. Ich wäre sehr dafür, dass sowas verdammt nochmal auch für Hundeschulen gelten sollte. Hunden Kunst und Kultur vorzuenthalten, ist eine sehr schlechte Sitte. Fotos von der Kathedrale? Da kam jetzt auch noch das Licht aus der falschen Richtung, für mich ein klarer Fall von schlechter Planung.


Wir sind dann erst mal weiter in die Altstadt gestiefelt, die auch wirklich sehr schön ist und dann um den Hafen herum, immer auf die Suche nach einer guten Perspektive auf die Kathedrale. Zur ersten Mole musste man durch einen Park mit bizarren Bäumen und einem Teich mit Unmengen von Wasserschildkröten. Ich wäre da gerne mitgeschwommen, aber unter den Augen der Polizia wollten sie mich dann doch nicht reinlassen. Keine Zivilcourage!
Herrchen meinte dann, bei dem jetzigen Sonnenstand habe man wohl das beste Licht von der gegenüberliegenden Mole aus und dafür mussten wir wieder um den ganzen großen Hafen herum.

Am Horizont sah Frauchen dann auf einmal einen riesiges Feuer mit einer Rauchsäule. Frauchen dachte natürlich sofort an das Naheliegendste, nämlich dass der Wohnmobilstellplatz brennt, das sei ja ungefähr die Richtung. Herrchen, der leicht zu beunruhigen ist, dachte gleich an die zwei Toastscheiben, die er im Toaster verbrannt hatte und ob er das Ding auch wirklich abgeschaltet hatte. Gesagt hat er das nicht! Aber Angst kann ich riechen!
Nachdem keine Feuerwehrsirenen zu hören waren und sie sich etwas beruhigt hatten, sind wir auf diese sehr lange Mole hinausgelaufen, immer auf der Suche nach der ultimativen Perspektive. Und dann drehte sich der Wind. Jetzt war zwar die Perspektive klasse, aber die Kathedrale war von Rauchschwaden umgeben. Und kurz danach waren wir es auch. Es stank bestialisch und wir sind durch den Dunst schnell in die Altstadt geflüchtet. Frauchen hatte tatsächlich noch eine Coronamaske in der Tasche und die kam jetzt zum Einsatz.

Sie beschlossen dann ein frühes Abendessen und ließen sich tatsächlich im Hafen auf der Straße anquatschen und in eine Touristenfalle locken. Tagesgericht sei Spaghetti mit Vongole und Pesto und das könne Frauchen auch mit ihrer Allergie essen. Als nächstes wollten sie uns in die äußerste Ecke hinter einen Schaltkasten setzen, vermutlich deshalb, weil eine von uns Dreien ein gefährlicher Kampfhund ist. Das wäre der Moment gewesen, zu gehen.
Als nächstes wurde erklärt, die Vongole würden zusammen mit Scampis gegart und Frauchen solle doch besser die Nudeln mit Auberginen nehmen. Herrchen hat dann die Spagetti mit Vongole genommen. Er meinte, die wären ganz gut gewesen, wenn sie nicht das halbe Nudelwasser mit in die Soße gekippt hätten. So kam wenigstens das dazu servierte Brot zum Einsatz, für das wir nochmal 6 € extra zahlen mussten.
Herrchen ging dann mit dem festen Vorsatz zur Kasse, kein Trinkgeld zu geben. Aber er hat nicht mit der Findigkeit des Personals gerechnet. Als er mit der Karte zahlte, wurde ihm ein Beleg vorgelegt, wonach die Transaktion fehlgeschlagen sei. Also zahlte er noch einmal, aber irgendwie kam den beiden die Sache komisch vor. Herrchen hat auf seine App geschaut und sogar noch den Kartenservice der Bank angerufen, der ihm bestätigt hat, dass das Geld zweimal geflossen ist. Erst wollte der Service sich nichts davon annehmen, aber dann hat Herrchen lautstark Theater gemacht, gezielt so, dass es alle anderen Gäste hören konnten. Ich persönlich kann es ja gar nicht haben, wenn jemand laut wird, aber hier musste es wohl sein. Und tatsächlich: Der Chef kam und hat die zweite Zahlung annulliert.
Da wollten die sich aber ein fürstliches Trinkgeld einstecken…
Vorsatz des Tages: Nie wieder in ein Restaurant, wo die Leute auf der Straße angequatscht werden.

Auf dem Rückweg haben wir uns dann gegenseitig beschnüffelt und festgestellt, dass wir alle nach Rauch stinken. Frauchen und Herrchen haben tatsächlich noch im Wohnmobil geduscht, aber ich hasse sowohl stinken als auch duschen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, mich einfach auszulüften!
Dann ab ins Bett, aber morgens um 7 Uhr (!) ging plötzlich ein großes Klappern und Knattern los. Ich sage nur: Baustelle!
So früh sind wir noch nie weggekommen…
Nachzutragen ist, dass um die Ecke die zentrale Müllentsorgung der Stadt Trani ist. Da wird wohl jemand ein Streichholz drangehalten haben. Wir wollen gar nicht wissen, was wir da eingeatmet haben! Herrchen hatte hinterher noch drei Tage Husten. Aber sonst war Trani sehr schön :-).
Es grüßen Euch die drei Affumicati

Sally in Lecce
Liebe Leserschaft,
eine eherne Regel des Journalismus besagt, das nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten sind. Insoweit haben wir schlechte Nachrichten, weil es aus Lecce fast nur gute Nachrichten gibt. Deshalb wird diese Mail auch relativ kurz, weil: siehe oben…
Um es also kurz zu machen: Lecce ist einfach ein Traum. Wir haben einen netten Agriturismo gefunden, von dem wir mit dem Wohnmobil in die Stadt gefahren sind. Einen ersten Parkplatz mit 15 Euro Parkgebühr haben wir verschmäht und 500 m weiter einen gefunden, der nachmittags kostenlos war. Zu erwähnen vielleicht noch ein Opi mit Hut, der 25 km/h fuhr und bei dem die ganze Fläche unter der Windschutzscheibe mit Plüschtieren vollgestopft war. Das grenzte schon an Sichtbehinderung. Das nur nebenbei.

Lecce ist bekannt für seine Barockarchitektur und hat ansonsten ein wunderschön geschlossenes Stadtbild. Als die beiden dann in die erste Barockkirche gehen wollten, wurde ihnen gesagt, dass koste 11 Euro. Herrchen sagte, katholisch zu sein sei in Lecce offenbar eine ziemlich teure Angelegenheit. Es stellte sich dann aber heraus, dass es zu diesem Preis einen Rundgang durch vier Kirchen und ein Museum gab, also 2,20 Euro pro Kirche plus Museum. Das haben die sich dann, um es vorweg zu nehmen, am nächsten Tag geleistet.

Herrchen hat gesagt, Romanik und Gotik gefalle ihm immer noch besser, aber es sei schon beeindruckend, was die mit Hammer und Meißel alles zustande gebracht hätten. Am ersten Tag schien die Sonne und alles war wunderbar. Wir tänzelten auf acht Füßen durch die Gassen und fuhren beglückt zurück. Einen gewissen Punktabzug muss ich Lecce doch geben: Keine Brunnen, weder zum Baden, noch zum Trinken. Zum Glück hat Frauchen immer Wasser für mich dabei. Am nächsten Tag ( brillante Überleitung!) kam das Wasser dann von oben.


Frauchen und Herrchen konnten sich in den Kirchen temporär unterstellen und wen haben sie wieder im Regen stehen lassen? Mich! Am Schluss blieb noch das Museum übrig. Das wollten sie eigentlich schlabbern. Dann mußte Herrchen pinkeln und ist noch auf die Museumstoilette gegangen. Immerhin! Obwohl, 2,20 Euro für pinkeln… Das würde bei meiner Taktfrequenz teuer :-).

Abends dann Menü im Agriturismo. Ohne mich! Die arme Sally muss mal schlafen. So ein Quatsch! Unmengen von Vorspeisen. Bei der Pasta wurde sogar noch Nachschlag angeboten und die Idioten haben abgelehnt. Noch nie was von Doggybag gehört? Bei der Bratwurst mussten sie dann aufgeben und ich will ihnen zugutehalten, dass sie die, dezent in Servietten gewickelt, mitgebracht haben. Das war dann unser gemeinsames Abendessen des nächsten Tages. Aber ein bisschen Pasta vorher wäre nicht schlecht gewesen.

Am nächsten Tag ging es dann nach Ostuni. Und schon ist die Mail zu Ende.
Liebe Grüße
Eure hungrige Sally und die beiden Würstchen
P.S.: Wieder jede Menge Katzen auf dem Hof. Eine wollte sogar in mein Wohnmobil. Der habe ich aber klar gemacht, was ich davon halte.
PPS.: Aus der Serie Süditalien-Klischees: Auf dem Parkplatz wollte uns ein Typ zwei (!) Tagestickets für 5 Euro verkaufen (wegen Überlänge). Er fuchtelte mit seinem Handy herum und zeigte uns darauf ein schlechtes Foto, das beweisen sollte, daß er offizieller Parkwächter sei. :-)). Ja klar… Wir haben ihm dann für die noch verbleibende kostenpflichtige Stunde ein gebrauchtes Ticket für 2 Euro abgenommen. Das Gezeter hättet ihr hören sollen…

Sally in Ostuni
Liebe Leserinnen und Leser des Corriere della Sally,
unsere nächste Station war Ostuni, die weiße Stadt auf dem Berg.
Besonderheit: Samstags ist dort Markt, also äußerste Dringlichkeit! Der Plan war folgender: Wir fahren morgens ohne Frühstück los und auf den gut bewerteten Wohnmobilstellplatz unterhalb der Altstadt. Dann schlendern wir in Ruhe über den Markt.
Folgendes passierte tatsächlich: Wir fuhren ohne Frühstück los, die beiden noch satt vom üppigen Menü des Vorabends, ich hungrig. Es gab nicht mal Leberwurstleckerlis für mich. Auf der Fahrt dauerte es mal wieder länger, auch deshalb, weil uns der Navi wieder auf Strecken schicken wollte, die kein vernünftiger Mensch oder Hund mit dem Wohnmobil befahren würde.
Also kamen wir erst wieder gegen 11 Uhr an. Der nette Stellplatz erwies sich als unebener kleiner Parkplatz mit nur einer Stromsäule, dessen Fläche überdies zu großen Teilen von einem Riesenrad eingenommen wurde. Mit viel Glück erwischten wir noch den letzten ziemlich schrägen Parkplatz.
Herrchen fragte dann nach dem Wochenmarkt und ihm wurde erklärt, der sei irgendwo am anderen Ende in der Neustadt, mindestens eine halbe Stunde zu Fuß entfernt. Frauchen sagte dann, dass sie keine Lust habe, den Markthändlern beim Einpacken zuzusehen.
Das mit dem Markt könnten wir von daher knicken. Wir haben dann ein 4-Stunden-Parkticket gelöst und dann erstmal Frühstück in der Altstadt.

Wurde auch Zeit! Da sahen wir schon, dass dort ziemlich viele Leute rumliefen. Nach italienisch war die meist gesprochene Sprache amerikanisch. Wir haben uns dann eine tourifreie Bar ausgesucht und da gab es zum Brunch Blätterteigtaschen mit Ricotta und Spinat (lecker) und ziemlich viel Wind auf der Piazza.
Davon abgesehen, dass einem ständig Touris in die Fotomotive liefen, ist Ostuni wunderschön. Sehr herzerwärmend waren zwei Figuren an der Fassade der Chiesa di Francesco di‘ Assisi (seht ihr oben): Das Versprechen an den Hund, dass er in den Himmel kummt! Ganz beschwingt bin ich weitergelaufen.

Und dann kams: Frauchen hat tatsächlich ein Plakat entdeckt, dass es an dem Tag in der Altstadt einen Trödelmarkt gab. Da gab es kein Halten mehr. Besonders angetan hatte es Frauchen eine (psyeudo-?)antike Bank, die jedoch beim besten Willen nicht ins Wohnmobil gepasst hätte. Der einzige Platz wäre das Bett gewesen, aber dann wäre es bei mir unterm Tisch ziemlich eng geworden. Die Abstimmung fiel 2:1 aus.
Nachdem Frauchen genug getrödelt hatte, sind wir noch durch die Altstadt geschlendert.


Herrchen hat ein Foto vom Stadtpanorama gemacht, wo er das Riesenrad geschickt hinter Frauchen verschwinden ließ.
Frauchen wollte auf keinen Fall auf diesem Parkplatz übernachten und sie haben sich einen netten kleinen Campingplatz am Meer ausgesucht, der gemütlich, aber etwas schräg war.
Es fing damit an, dass wir völlig freundlich auf deutsch begrüßt wurden und als erstes erfuhren, dass die Stromversorgung 2 Ampere habe. Das sei ja ausreichend.
Wie, fragte Herrchen ungläubig, 2 Ampere? Ja, 2 Ampere! Gut, gegen Aufpreis könne man auch 4 Ampere bekommen, aber das sei nicht nötig. Herrchen hat dann trotzdem mörderische 4 Ampere genommen.
War aber trotzdem scheißegal. Für diejenigen von Euch, die elektrotechnisch nicht so bewandert sind: Weder mit 2 Ampere noch mit 4 Ampere konnte man mir morgens meinen leckeren Toast zubereiten, noch mich nach dem Baden fönen. Das reichte allenfalls für den Elektrorasierer, aber ich rasiere mich ja nicht.
Dafür bekam jeder Gast eine Flasche Wein geschenkt, damit konnte man sich die Stromversorgung schön trinken.
Aber der absolute Knaller waren die Duschen: 5 Duschen in einer Reihe, Falttüren, die ins Freie gehen, betrieben mit Duschmünzen. 1 Euro für 3 Minuten! Münzautomat am Ende der Reihe mit Knöpfen für die Wahl der Zapfsäule. Das fanden sie schon ziemlich doof, weil: Frauchen ist Lustduscherin und Herrchen ist Lahmduscher!
Frauchen hat wie immer Herrchen vorgeschickt. Der vergibt dann „Duschnoten“ und teilt sie Frauchen mit. Um vorzugreifen, diesmal war es das erste Mal ein glattes ungenügend.
Herrchen ist hingegangen, hat die Münze eingeworfen und die Dusche fing schon an, bevor er die Kabine erreicht hatte. In der Minikabine gab es keinen Haken und man musste die Klamotten draußen hinhängen. Als Spanner konnte man da ziemlich auf seine Kosten kommen. Und dann ging nach 3 Minuten die Dusche aus.
Und Herrchen, der schon in der Schule im Sportunterricht beim Duschen immer der Letzte war, hatte noch eingeseifte Beine. Also mit Handtuch um den Bauch zum Münzautomaten und nachgeworfen. Am nächsten Tag haben beide im Wohnmobil geduscht.

Der ruhige Tag am Meer wurde dann ziemlich bewegt. Windstärke 7, mit entsprechenden Wellen. Sie haben mich nicht mal alleine in die Nähe des Meeres gelassen. Warum Landratten einem Wasserhund immer Vorschriften machen wollen. Insgesamt war es aber ein schöner Tag mit einer netten Bar, mit netten Leuten und mit Meerblick.

Nächstes Ziel waren Locorotondo und Alberobello, von wo aus wir Euch mit Trulli zuschmeißen werden.
Liebe Grüße
Euer Windhund Sally und die Warmduscher
PS.: Aus der Serie Süditalien-Klischees: In Ostuni 3 Flaschen Orangenöl für je 7 Euro gekauft. 24 Euro abgebucht. Zu spät auf den Kreditkartenbeleg geguckt. Hatten keine Zeit mehr zum Reklamieren, weil die Parkzeit des streng bewachten Parkplatzes ablief!
Am Meer im Fischgeschäft gratinierte Austern (übergart und zäh) und etwas Tintenfisch für eine Nudelsoße gekauft. Herrchen mit maschinengewehrartigem italienisch so schwindelig gequatscht, dass er gar nicht mehr darauf geachtet hat, dass sie wieder mal zu viel berechnet haben. Wir sind jetzt endgültig gewarnt…

Sally in Locorotondo
Liebe Leserinnen und Leser des Corriere della Sally,
als nächstes beehrte die Redaktion des Corriere della Sally das Örtchen Locorotondo mit seiner Anwesenheit.
Locorotondo ist, wie der Name schon sagt, ein sehr runder Ort, jedenfalls, wenn man die Altstadt von oben betrachtet. Die meisten Bilder zeigen Locorotondo von außen, aber unsere Redaktion ist dafür bekannt, den Dingen auf den Grund zu gehen und deshalb wollten wir uns das ganze auch von innen ansehen.
Der Plan war folgender: Wir fahren zu dem neuen netten Stellplatz am Stadtrand, schauen uns in Ruhe den Ort an, übernachten dort und fahren dann weiter. Der Stellplatz war sehr klein, sehr ausgestorben, lag in der vollen Sonne und war von einer Schranke verschlossen. Es war aber eine Telefonnummer angegeben und da hat Textredakteur Herrchen angerufen. Anrufbeantworter!
Als wir gerade so überlegten, was wir machen, klingelte das Telefon, ob wir gerade angerufen hätten? Der Stellplatz sei im Gegensatz zu allem Anschein offen, die Dame komme in 5 Minuten vorbei. Platzgebühr 27 Euro.
Während wir so warteten, hörten wir die Arbeiten am Rohbau nebenan. Der letzte Rohbau in Trani hatte unseren Schönheitsschlaf um 7:00 Uhr gekillt und das wollten wir nicht wiederholen. Wir haben dann doch freundlich abgesagt, einen Parkplatz am Rande der Altstadt gesucht und beschlossen, noch am gleichen Tag weiterzufahren. Das erwies sich als weise Entscheidung.
Locorotondo ist ein netter kleiner Ort mit jeder Menge winkeliger Gassen zwischen weißgetünchten Häusern. An einer Seite der Altstadt ist eine ziemlich gut besuchte Gastromeile, in der sich eine schnuckelige Osteria an die andere reiht. Das beflügelte den Appetit von Herrchen und meinen sowieso. Ein Menü wollten sie aber nicht essen (schade).
In einer der schnuckeligen Gassen war ein Laden mit Tischen draußen. Einer war noch frei. Da stand: „Il Re dei Panini“. Das heißt übersetzt ungefähr: „Der König der belegten Brötchen“. Selbst für mich als bekennende Aristokratin ist es schon erstaunlich, von was man alles König sein kann.

Herrchen ging rein und blieb dann ziemlich lange drinnen. Der Re dei Panini führe sehr intensive Verkaufsgespräche, die immer wieder von Gesangseinlagen unterbrochen würden. Es gibt offensichtlich Verkaufstrategien, die noch nicht bis Deutschland durchgedrungen sind.
Herrchen ließ sich dann dahingehend beraten, ein Panino mit Porchetta, in Öl eingelegten Auberginen und, zusätzlich aufgeschwätzt, Caciocavallo-Käse zu nehmen. (Jede Zutat kostet extra). Widerstrebend wurde Herrchen alkoholfreies Bier verkauft, weil, in Apulien trinke man eigentlich Wein!
Es zeigte sich dann, dass die Auberginen in sehr viel Öl eingelegt waren. Das Panino, der Teller, die Servietten, Herrchen und Frauchens Finger und der Tisch waren ölgetränkt. Ich fand es lecker.
Als keiner mehr im Laden war, kam dann der Re dei Panini nach draußen und beschallte die Gasse:“ Chef! Chef! Panini! Panini! Panini!“

Nachdem sie ihre Finger soweit entölt hatten, dass Bildredakteurin Frauchen wieder eine Kamera anfassen konnte, sind wir weiter durch den Ort geschlendert. Es stellte sich heraus, dass Locorotondo fast ausschließlich aus diesen schnuckeligen engen Gassen bestand und es dann nach zwei Stunden auch reichte. Gemessen daran war die Touristendichte ziemlich hoch.

Noch immer satt und beschwingt verließen wir Locorotondo auf dem Weg zu neuen Abenteuern. Unsere nächste Station war Alberobello, davon später.
Mit fettigen Grüßen
Eure Sally und die Gassenhauer

Sally in Trullala
Liebe Mitreisende,
unsere nächste Station war Alberobello.
Aus irgendwelchen Gründen denken die meisten Leute bei Apulien als erstes an Trulli. Keine Ahnung warum…
Jedenfalls: Das Epizentrum des Trulliwesens ist Alberobello und sie vermarkten das ziemlich geschickt.
Trulli waren im 17. Jahrhundert sozusagen fliegende Bauten ohne Mörtel, die man immer dann verschwinden lassen konnte, wenn der König in Neapel die Haussteuer eintreiben wollte.
Im 20. Jahrhundert kamen die Dinger dann nach und nach in Mode. Herrchen hat einen 30 Jahre alten Reiseführer, wo von schwarz gekleideten Einwohnern die Rede ist, die den Touristen selbst eingelegte Gemüse und allerlei Nippes verkauften.
Das Ganze hat sich in der Zwischenzeit extrem professionalisiert. Eingelegtes Gemüse gab es auf jeden Fall nicht mehr. Ich persönlich empfinde das nicht als Verlust.

Bildredakteurin Frauchen, die ästhetische Waage, hat aber vor allem die zeitlose Schönheit dieser Bauten in Szene gesetzt.
Gewohnt haben wir auf einem Campingplatz mit dichtem Baumbestand (letzten Platz erwischt), von wo aus wir in den Ort laufen konnten. Dort sind wir stundenlang rumgetrullert und Bildredakteurin Frauchen, die von der Atmosphäre ganz trullisiert war, hat viele ansprechende Motive gefunden.


Herrchen (wer sonst?), brachte dann das Abendessen ins Spiel und wir fanden ein ansprechendes Ristorante, das voll besetzt war, aber außerdem noch eine hübsche, aber ebenfalls gut besuchte Dachterrasse hatte. Herrchen fragte sich, wann er in diesem vollen Restaurant etwas zu essen bekommen würde. Aber als er gerade damit beschäftigt war, die ersten Unterzuckerungssymptome zu entwickeln, stand das Essen schon auf dem Tisch. Orecchiette und Cavatelli mit einer Fleischsoße und einer Rinderroulade obendrauf. Lecker! Das ist mir doch erheblich lieber als eingelegte Gemüse.

Am nächsten Tag ging die Fototour bei bedecktem Himmel weiter. Wir sind dann weiter rumgetrullert und haben eine Ecke mit Trulli entdeckt, die etwas abseits des Touristenstroms lag. Ich wurde allmählich durstig und habe an der Tür eines Miettrullis gekratzt, worauf ein freundlicher Amerikaner aufgemacht hat und mir zu trinken gegeben hat. Da konnten wir auch mal in so einen Trullo reinspinksen.
Um die Getränke sollte sich ja eigentlich das Personal kümmern, aber ich sage nur: diese Trullas!

Insgesamt ist die Architektur des Ortes, ob alt oder neu, ziemlich durchgetrullert, selbst die Kirche. Es sah ein bisschen so aus wie das Auenland. Einfach so anders und wirklich sehr beeindruckend. Vorstellen wollen wie uns jedoch nicht, wie es dort in der Hauptsaison aussieht.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz hat Bildredakteurin Frauchen im Dunkeln Bäume fotografiert.

Das passte wieder einmal wunderbar, Alberobello bedeutet nämlich schöner Baum.
Trullige Grüße
Eure Sally und die Redaktrullis
P.S. Aus der Serie Süditalien-Klischees: Als wir auf die reichlich verspätete Öffnung eines schon etwas außerhalb gelegenen Supermarktes warten mussten, mal eben in der gegenüberliegenden Bar zwei Prosecco getrunken: 14 Euro.
Lerneffekt: vorher nach dem Preis fragen.

Sally in Martina Franca
Liebe Freundinnen und Freunde,
und wieder graute in Alberobello ein neuer Tag.
„Graute“, insofern, als es in unserem schattigen Campingwald auch nach Öffnung der Rollläden nicht heller wurde, obwohl draußen die Sonne schien.
Heute sollte es weiter nach Martina Franca gehen.
Textredakteur Herrchen, der ja bekanntlich auch als Reiseleiter fungiert, hat noch mal die Daten gecheckt und hat dann folgendes festgestellt: Auf dem großen Parkplatz in der Innenstadt, wo wir hinwollten, kann man am Mittwoch nicht parken, weil dort Markt ist. Dann hat Herrchen eine Wochentagsüberprüfung durchgeführt und festgestellt, dass Mittwoch ist. Das hat er Frauchen mitgeteilt und danach beschleunigten sich die Reisevorbereitungen erheblich: Doch noch ein süditalienischer Wochenmarkt!
Plan B: in Affengeschwindigkeit auf dem Markt, aber zur Übernachtung noch einmal zurück nach Alberobello.
Auf unserem stadtnahen Alternativparkplatz haben wir tatsächlich den allerletzten Stellplatz ergattert, sind den Berg hoch in die Stadt gehastet und da war er:
Il Mercato Settimanale di Martina Franca!

Herrchen sagte erst, dass sehe doch genauso aus wie in der Romagna, aber dann kamen wir in die Lebensmittelabteilung. Gemüsesorten, die wir noch nie gesehen hatten, z.B. cima di rapa, Stengelkohl, das Leitgemüse der apulischen Küche. Herrchen meint, es liegt geschmacklich zwischen Grünkohl und Brokkoli. Ich bekomme ja keinen Kohl, weil Frauchen meint, ich pupe dann noch mehr. Sie sagt, dass sie auf meine Stinkbomben verzichten kann.
An kleinen grünen Melonen vorbei, die eine Geschmackstendenz zur Gurke haben. Italien ist ja das Land der Meloni, bloß grün passt da irgendwie nicht…
Es gab da viele Stände mit diesen kleinen trockenen Teigkringeln, die das apulische Grundnahrungsmittel zu sein scheinen, in sechs verschiedenen Geschmacksrichtungen. Außer den Kringeln ließ sich Frauchen auch noch Käse und eine Salami aufschwätzen, obwohl wir davon schon eine Menge im Kühlschrank hatten.
Ich kann dabei noch nicht mal behilflich sein, weil rohes Schweinefleisch für Hunde sehr gefährlich sein soll. Ich weiß immer noch nicht, ob das nicht einfach ein Trick ist. Wenigstens hat Herrchen mir versprochen, die Aldi-Schinkenwurst aus der Dose aufzumachen.
Zwei Knollen Knoblauch haben sie übrigens auch noch gekauft und die stinken jetzt den Kühlschrank voll und vertreiben Vampire. Jedenfalls haben wir noch keine gesehen.
Wir sind weiter beschwingt über den Markt geschlendert, haben den Anpreisungen der Markthändler zugehört, unterbrochen von sporadischen Gesangseinlagen. Süditalienisches Flair, einfach wunderbar.
Und dann geschah das Kissenwunder von Martina Franca. Frauchen hatte nämlich in Trani ein knallbuntes Kissen mit Kakteenmuster (passend zu ihrer Tischdecke im Wintergarten) gesehen. 28 € fand sie aber zu teuer. Hier auf dem Markt hing auf einmal das gleiche Kissen und kostete 3,50 €. Da hatten wir auf einen Schlag alles wieder herausgeholt, worum wir bisher beschissen worden sind. Frauchen hat natürlich nicht nur ein Kissen gekauft!



Dann ging es in die Altstadt. Direkt am Eingang war eine schöne Skulpturengruppe mit dem Titel: „Brücken bauen“. Irgendwie passte es zu Martina Franca. Die Altstadt hat eine sehr strahlende und gelassene Atmosphäre und es macht Freude, dort herum zu laufen, auf den Plätzen zu sitzen und leckeren Kuchen zu essen.


Es gab auch eine sehr schöne Barockkirche in der Frauchen lange verweilt hat, während wir uns beschaulich den Platz angesehen haben. Die beiden haben dann ein Selfie gemacht, wo Frauchen mal endlich nicht ganz lange Arme machen musste. So endete dann ein sehr schöner Tag in Martina Franca.
Seit herzlich gegrüßt von Eurer Sally, der Marktbegeisterten und dem Mitläufer

Sally in Matera
Liebe Lesergemeinde,
unsere nächste Station war Matera. Da wollte Herrchen unbedingt hin.
Matera ist seit mindestens neuntausend Jahren bewohnt und konkurriert mit Aleppo und Jericho um den Titel der ältesten Stadt der Welt.
Die Altstadt besteht im Wesentlichen aus zwei Tälern, in denen die Menschen in Höhlen lebten. Vor die Höhlen wurden nach und nach Häuser oder auch nur Fassaden gebaut.
Aber noch im 20. Jahrhundert gab es keinen Strom, kein fließendes Wasser und keine Kanalisation. Entsprechend war das Leben dort.
Der Schriftsteller Carlo Levi, der in der Mussolinizeit in die Gegend verbannt wurde, nannte in seinem berühmten Buch „Christus kam nur bis Eboli“ Matera die „Schande Italiens“. In der Folge wurden dann Häuser gebaut, aber die Bewohner auch aus der Altstadt zwangsvertrieben.
In den 60er Jahren drehte dann Pier Paolo Pasolini seinen Film „Das Evangelium des Matthäus“ in der menschenleeren Altstadt. Danach begann man, sich wieder für Matera zu interessieren. Bewohner zogen wieder in die Altstadt zurück.
Ab den 80er Jahren wurden Strom, Wasser und Kanalisation gelegt. Matera wurde Weltkulturerbe, 2019 Kulturhauptstadt Europas.
Mel Gibson drehte dort einen Bibelfilm.
Auch mein alter Freund und Kollege James Bond hatte einen Einsatz in Matera. Ich bin froh, dass ich nicht mehr beim MI 6 bin. Verfolgungsjagden im Aston Martin in den Gassen von Matera, für den Scheiß bin ich zu alt! Da sitze ich lieber im Sessel und schikaniere mein Personal.
Aber ich schweife ab.
Gewohnt haben wir in einem netten Agriturismo außerhalb von Matera, der mal wieder sehr katzenlastig war. Da hat sich selbst Frauchen an den Leinenzwang gehalten.
Nach Matera gab es einen Shuttleservice. Ich musste doch tatsächlich in den Rückraum des Kleinbusses. Ich bin ziemlich auf dem Metallboden herumgerutscht, weil nämlich der Fahrstil des mürrischen Besitzers James Bond alle Ehre gemacht hat. Herrchen hat sich fast den Arm ausgekugelt, um mich festzuhalten.

Endlich angekommen, war dann gleich um die Ecke eines dieser wundervollen Panoramen, die Matera bietet. Bilder, wie aus einer anderen Welt. Ein atemberaubender Blick. Wir waren hin und weg.
Wir sind durch die Oberstadt zu einem Aussichtsbalkon mit Blick auf das andere Tal gelaufen. Auch wieder eine großartige Aussicht. Und da stand dann eine Schulklasse und ein Straßenmusiker mit Gitarre. Und als er den 80er Jahre Hit „L‘ Italiano“ („Lasciate mi cantare, sono italiano“) spielte, haben 30 Schulkinder textsicher und lautstark mitgesungen. Danach noch in der gleichen Besetzung „Bella ciao“. Großartig! Wir waren gerührt…

Dann ging es in die untere Altstadt mit fantastischen Szenerien. An jeder Ecke ein Fotomotiv. Soviel Schönheit, kaum fassbar. Und eine Atmosphäre, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre. Ein Tal zum Träumen.

Erstaunlicherweise war es diesmal Frauchen, die ein Stück Kuchen ins Gespräch brachte.
Schließlich fanden wir eine Pasticceria mit viel Süßkram, den wir alle nicht kannten. Herrchen entschied sich für ein ortsübliches Gebäck, das sich als ziemliche handwerkliche Herausforderung erwies und auch noch schwer im Magen lag.
Zwei knochenharte Scheiben Mürbeteig, dazwischen 4 cm weicher Buttercreme, versteckt hinter einem Nusskranz. Herrchen hat nicht herausgefunden, wie man das Ganze mit Anstand isst. Es war auf dem Teller eine ziemliche Sauerei. Wenn man auf die obere Platte einhieb, um sie irgendwie klein zu kriegen, spritzte an der Seite die Buttercreme raus.
Ich hätte den Teller ja gerne sauber hinterlassen. Schlapp schlapp, weg! Aber Herrchen hängt der irrigen Theorie nach, dass mein Magen noch empfindlicher sei als seiner. Er sagte, Buttercreme sei zu Recht in Deutschland aus der Mode gekommen.

Danach Verdauungsspaziergang in der Unterstadt. Frauchen hat dort einen absolut riesigen Teddybären entdeckt und ich sollte davor posieren. Ich mochte das nicht. Ich habe mich auf einmal so klein gefühlt.
Irgendwann wurden wir dann abgeholt und zurück zum Campingplatz geschleudert. Da haben wir dann den Sonnenuntergang am Wohnmobil erlebt und geträumt.
Am nächsten Tag wieder in den Shuttlebus, ich hatte hinten wenigstens noch Platz, aber vorne saßen sie wie die Heringe in der Dose. Deutlich mehr Personen als Sitzplätze. Einige Mitfahrer*innen waren ziemlich stinkig. Das konnte ich riechen. 🙂
Herrchen hatte dann die Idee, in der Unterstadt zu Mittag zu essen. Zwischen einem Restaurant mit brillanter Speisekarte und Schattenplätzen in der hintersten Ecke und einem Restaurant mit langweiliger Speisekarte und mit Dachterrasse mit Blick auf Matera haben sie sich für die Aussicht entschieden. Die war wirklich großartig. Die Nudeln nicht.

Danach wieder ausgiebig durch die Gassen geschlendert und wir haben einfach die Stadt auf uns wirken lassen.
An mehreren Orten in Apulien hatten wir Olivenbaumskulpturen gesehen, die Frauchen toll fand und auch fotografiert hat. Und solche Skulpturen von dem Künstler Andrea Roggi gab es auch in einem Laden in Matera zu kaufen.
Herrchen hatte ganz kurz die Idee, Frauchen eine Freude zu machen. Aber dann sah er das Preisschild: 100.000 €.
Schlagartig löste sich die Idee in Luft auf.

Um die Ecke hörten wir schöne Musik, gingen dort hin und trauten unseren Augen nicht: Einer der drei Musiker hatte sich eine Art schräges Vibraphon aus Plastikabflussrohren gebaut, die er mit Badeschlappen anschlug. Die machten wirklich gute Musik.
Zum Abschied von Matera haben wir eine schöne Bar gefunden, die tatsächlich einen kleinen Balkon mit Blick auf ein Matera-Panorama hatte. Ich habe mich erst mal hingeflätzt und ausgeruht (kochendheiße Plattpfoten!).
Die beiden haben mal wieder einen Prosecco getrunken und das samtige Abendlicht auf die Altstadt genossen.
(Exkurs: zwei Prosecco in Alberobello mit Blick auf den geschlossenen Supermarkt: 14,- Euro, zwei Prosecco in Matera, Logenplatz mit Blick auf die Altstadt : 8,- Euro).
So endete ein wunderschöner Aufenthalt in Matera. Danach ging es zum Meer. Davon später meer…
Es grüßen Euch
Eure durchgeshuttelte Sally und die Höhlenforscher

Sally in Monopoli
Liebe virtuelle Mitreisende,
wie schon gesagt ging es von Matera zum Meer.
Unser Ziel war Monopoli, auf keinen Fall zu verwechseln mit dem (fast) gleichnamigen Brettspiel.
Herrchen sagte, Monopoli existiere schon ca. 1400 Jahre länger als Monopoly und eigentlich könnte Monopoli Monopoly verklagen und man müsste mal prüfen…
Ein scharfer Blick von mir und er hält die Klappe.
Wir waren auf einem Campingplatz etwas außerhalb und neben unserem erbetenen Schattenplatz campierte eine italienische Großfamilie, offenbar eine Hochzeitsgesellschaft. Frauchen hat sich schon eine schlaflose Nacht ausgemalt, weil ja der Süditaliener als ausdauernd feierfreudig gilt. Hinzu kam, dass bei vielen Dauercampern im Vorzelt riesige Fernseher zu sehen waren, mit Sitzgruppen drumherum. Auch das fanden wir verdächtig.

Wir sind dann aber erst mal nach Monopoli reingefahren und am Meer entlang zur Altstadt gelaufen. Das Meer lachte mich an, traumhafte Farben von türkis bis dunkelblau, aber kein Zugang, nur Felsküste, da hätte ich quasi vom 10-Meter Brett springen müssen. Nicht mein Ding!
Monopoli ist ein nettes und freundliches Städtchen mit einer angenehmen Atmosphäre, man sieht es auf den Bildern.



Es gibt einen schönen kleinen Hafen, in dem ich trotz der Verbotsschilder illegal gebadet habe, dringend nötig bei der Hitze. Irgendwann wurde es Zeit, sich um das Abendessen zu kümmern. Chefkoch Herrchen, der Faulpelz, wollte was Fertiges kaufen, nicht einfach in einer Gegend, deren Lebensmittelversorgung in westlichen aus Tante-Emma-Läden besteht.
Wir haben dann doch noch etwas außerhalb einen netten Metzger gefunden, der uns seine leckeren Bratwürstchen extra gegrillt hat. Herrchen wollte erst zwei bestellen, da war der Metzger etwas entgeistert und hat Herrchen ungläubig angesehen. 60g pro Würstchen! Machen die im Urlaub eine Diät? Herrchen hat seinen Fehler eingesehen, gestammelt, dass deutsche Würstchen etwas größer seien und dann wurden es doch vier, so dass ich auch was abgekommen habe.
Ich kann Euch sagen, die waren wirklich schmackhaft.
Das alles kann ich Euch aus erster Hand berichten, denn in Monopoli konnte ich in jeden Lebensmittelladen und sogar beim Metzger mit rein.
Die wissen echt, was sich gehört. Da könnten sich andere Regionen und Länder ein Beispiel nehmen! Ich werde das zu Hause im Hinblick auf Antidiskriminierung auch mal ansprechen.
Beim Abendessen hörten wir wohl ein wenig Feuerwerk (ungewöhnlich), hatten aber einen ruhigen Abend und eine erstaunlich ruhige Nacht.
Am nächsten Morgen klärte sich beim Frühstück das Rätsel auf: Herrchen hat seine Morgenzeitung (Spiegel online) gelesen und erfahren, dass Inter Mailand sich gegen Paris Saint-Germain eine 0:5-Klatsche gefangen hat. Das erklärte die ganzen Fernseher und die Grabesruhe auf dem Campingplatz.
Zwar haben wir keine Vorliebe für milliardenschwere Scheich-Vereine, aber trotzdem: danke Paris für diese ruhige Nacht.
Wir sind dann nach Polignano a Mare gefahren, aber das ist eine andere Geschichte.

Zum Schluss noch ein paar persönliche Impressionen von Bildredakteurin Frauchen, Frauchens Lieblingsauto, einige Anregungen zum Car-Design, sowie Doppelportrait eines Polizeihundes und eines Anarchohundes.
Es grüßen Euch Eure Sally und die Monopolisten

Sally und la Festa della Republica
Liebe Badegäste,
das oben genannte Fest haben wir in Polignano a Mare verbracht.
Es stellte sich heraus, dass das Fest im Wesentlichen ein Höhepunkt der Badesaison ist.

Polignano wird hoch gelobt, aber wir wurden auch gewarnt. In Matera hörten wir, wie eine Italienerin zu zwei Amerikanerinnen sagte, Polignano könne man vergessen, zwei nette Aussichten und sonst nur Läden und Touristen. Nun, man kann sagen: Polignano hatte durchaus seine Momente, wenn auch andere als erwartet.
Als erstes kann man feststellen, dass in Polignano das Marketing funktioniert. Jedenfalls war es knallevoll, was allerdings auf den Fotos nicht so richtig zur Geltung kommt.

An der Via dell Purgatorio ( Straße des Fegefeuers) sind wir eilig vorbeigehastet, wir wollten uns den Tag nicht schon am Anfang verderben lassen.
Es gab dann ein paar wirklich schöne Blicke auf den Ort, fotografisch etwas beeinträchtigt durch Leute, die im Bild rumstanden und in Richtungen guckten, wo es nichts zu sehen gab. Da war dann ein sehr schöner Badestrand unterhalb des Ortes, zwar ziemlich voll, aber reizvoll.
Aber ich bin mit zwei Bademuffeln unterwegs und Hunde haben wir dort auch keine gesehen.

Es wurde Zeit für das Mittagessen, Herrchen hat ein paar Speisekarten studiert und hat bei den Preisen gesagt, er wolle essen und nicht das Restaurant kaufen. Und dann haben wir einen netten kleinen Panini-Laden entdeckt, der ganz realistische Preise hatte. Es war noch ein Tisch frei und Herrchen ist reingegangen, um zu bestellen.
Wir haben dann sehr sehr lange gewartet. Herrchen sagte hinterher, die Eine habe gearbeitet wie bekloppt und die Andere, offenbar die Chefin, habe mehr oder weniger dumm rumgestanden. Außerdem habe es noch eine Großbestellung gegeben.
Aber das Warten hat sich gelohnt! Von dem Panino mit scharfer Salami durfte ich zwar nicht probieren, aber das Porchetta-Panino mit Käse und gerösteten Kartoffelwürfeln war nach übereinstimmender Ansicht das beste und größte Panino, das wir jemals gegessen haben.
Ich weiß, wovon ich rede, weil, ohne meine Hilfe hätten Frauchen und Herrchen das niemals geschafft.
Im Angesicht dieses Paninos sollte der König der Panini aus Locorotondo eigentlich vor Scham im Boden versinken!

Pappsatt haben wir uns dann weiter durch die Massen gedrängelt und Frauchen hat an einem Stand einen Hut erstanden, der wunderbar zu ihrem Outfit passte. Das waren also die Highlights von Polignano: Ein Hut und zwei Brötchen.

Gleichwohl hat Bildredakteurin Frauchen ein paar Bilder gemacht, die Polignano ins beste Licht gerückt haben.
Fast hätte ich vergessen, den großen Sohn der Stadt zu erwähnen: Domenico Modugno, dem die Welt das Lied „Volare“ verdankt, ein Lied, dem man in Polignano praktisch nicht ausweichen kann. Von jedem Schiffchen und aus jeder Ecke schallte es einem entgegen.

Auf diese Weise in mehrfacher Hinsicht gesättigt sind wir zurück zum Campingplatz gefahren, wo wir am Meer einen wunderschönen Abschied von Apulien hatten. Ab jetzt ging es Richtung Norden.
Herzliche Grüße
Eure Sally, die gut Behütete und der Panini-Experte

Sally an der Costa dei Trabocchi
Liebe Mit-Rückreisende,
auf dem Weg zu unserem Turm haben wir in noch in San Vito Chietino Station gemacht.
Das liegt in den Abruzzen und war eigentlich eine Zufallsbekanntschaft.
Reiseleiter Herrchen suchte einfach einen Ort auf halber Strecke mit stadtnahem Campingplatz. Die Idee dahinter war natürlich, dass man da etwas zu essen bekommt und er nicht kochen muss.
Schon auf der Anfahrt war dann zu lesen, dass dort die „Küste der Trabocchi“ ist. Trabocchi sind diese wild zusammengezimmerten Hütten auf Stelzen über dem Wasser, von denen Fischernetze ins Meer hinuntergelassen werden. Trabocchi gelten gemeinhin als dankbare Fotomotive und da war das Interesse der beiden geweckt.
Der Campingplatz war klein und eng, aber schattig. Wir sind dann erst einmal in die Unterstadt gelaufen, die ziemlich zusammengewürfelt ist, aber mit einem gewissen morbiden Charme. Obwohl San Vito in keinem Reiseführer steht, war es dort ziemlich voll. Immer noch das verlängerte Wochenende der Festa della Repubblica, sozusagen Staatsbadetag.
Wir sind ein wenig herumgeschlendert und dann kam Frauchen auf die grandiose Idee, ein Eis zu essen. Sie hat auch gleich die beste Eisdiele ausgemacht, die mit der langen Schlange. Und wer musste ins Getümmel? Nein, nicht ich. Ich gelte bei Essbarem als unzuverlässig. Natürlich Herrchen, weil er italienisch spricht. ( Ich sage mal so: für ein Eis hätte es bei mir auch gereicht…).
Wir haben uns die Beine in den Bauch gestanden, für Frauchen, die zur Ungeduld neigt, nicht einfach. Herrchen hat hinterher erzählt, er habe erst mal das undefinierbare Ende der endlosen Kassenschlange finden müssen, um sich dann in das anarchische Getümmel vor der Eistheke zu stürzen. Das bisschen von dem Eis, das ich mitbekommen habe, war jedenfalls lecker.

Dann sind wir oberhalb des Strandes entlang gelaufen mit kurzen Badeeinlagen für den Wasserhund. Wasserqualität: ausgezeichnet. Die beiden haben ein paar Trabocchi fotografiert und es stellte sich heraus, dass mehrere von ihnen Restaurants waren. Herrchen meinte, da sollten wir morgen essen gehen.
Am nächsten Morgen wurden wir von einem Rasenmäher geweckt und der lauten Stimme unserer netten Nachbarin, einer in Brüssel lebenden Italienerin, die mit ihrer direkten Art auch gut ins Ruhrgebiet gepasst hätte. Wir gelten nicht als Frühaufsteher und es wurde Mittag bis wir in die Unterstadt kamen.
Diesmal wollten wir in die Oberstadt, die, wie der Name schon sagt, ziemlich weit oben war. Herrchen erkundigte sich nach dem Weg nach oben. Wir wurden mehrfach dezent gewarnt, ob wir uns das wirklich in der Mittagshitze antun wollen. Ich hätte auch gewarnt sein sollen, habe mich aber mal wieder mitreißen lassen. Mit hängender Zunge ( meine war die längste) sind wir oben angekommen und da war, wie sympathisch, direkt ein Brunnen.

Sympathisch war auch die ganze kleine Altstadt, mit Sinnsprüchen auf den bunten Straßenbänken, mit Blumen auf bunten Stühlen und allerlei nettem Firlefanz. Und mit den im Süden unvermeidlichen Katzen an jeder Ecke…
Von der kleinen Piazza hinter der Kirche sah man auf der einen Seite kilometerweit den Strand und auf der anderen Seite schneebedeckte Berge.

Danach erst einmal wieder runter und ich habe mich im Meer abgekühlt und die Aufmerksamkeit der zahlreichen Lagottokenner erregt. Wie oft klingelte es in meinen Ohren: “ Ooohh, ein Lagootooo“! Ehre wem Ehre gebührt…

Gegen Abend ging es zum Trabocco, den Herrchen ausgesucht hatte. Da war noch zu und Herrchen hat erst einmal die Speisekarte gegoogelt. Es stellte sich heraus, dass es gar keine Speisekarte gab, sondern jeden Abend nur ein einziges Menü, nach dem Motto: Friss oder stirb!
Herrchen dachte an die unruhige Nacht nach dem Menü in Lecce. Frauchen dachte an ihre Krustentierallergie (den Viechern kann man an der Küste ja kaum ausweichen), ich dachte, dass ich gerne behilflich bin, aber es hat nichts genützt. Der Trabocco wurde gestrichen.
Schräg gegenüber gab es noch ein Restaurant. Die Speisekarte sah vielversprechend aus, wenn auch nicht für mich. Seit meiner Kotzerei in Rimini gelte ich bei Tintenfisch als Verdachtsfall.
Jedenfalls stand es wieder mal 2:1 und wir sind reingegangen.

Terrasse mit Meerblick. Als Vorspeise gab es Oktopussalat und mit Gemüse gefüllte Calamari, da war ich ziemlich außen vor.
Als 2. Gang Gnocchi mit Venusmuscheln, durchaus lecker. Schließlich Tintenfisch auf Süßkartoffelpüree mit Gemüse. Davon habe ich dann lediglich homöopathische Dosen abbekommen.
Schließlich noch leckeres süßes Dessert. Die beiden waren hin und weg, während ich das Restaurant mit einem irgendwie leeren Gefühl verlassen habe.

Zwischenzeitlich ging ziemlich spektakulär die Sonne unter und wir sind noch zur nächtlichen Strand und der Mole gelaufen und es gab noch ein paar Nachtaufnahmen. Auf dem Campingplatz dann endlich Nassfutter, mit ziemlicher Verspätung.
Es war soo ein romantischer Abschied von unserer Apulienreise, gekrönt von einem Glühwürmchen im Wohnmobil, dass Frauchen selbst mit geschlossenen Augen den Schlaf raubte. ( Blink, blink, blink…) Da bekam das Glühwürmchen einen Platzverweis.
Liebe Grüße von Eurer Badenixe Sally und den beiden Handtuchhaltern
Am nächsten Tag ging es dann zu unserem Turm, wo ich mich nach all den Eindrücken erst mal ein paar Tage gründlich ausschlafen musste.

Und wie ich da so liege und im Schlaf die Beine bewege, höre ich, wie Frauchen sagt, sie möchte ja wirklich mal wissen, wovon ich so träume. Das sagt sie häufiger, diese neugierige Person.
Nun, das ist doch klar: Wir hatten einfach einen traumhaften Urlaub und der muss erst mal verarbeitet werden.
Was es da nicht alles gab: Schöne Strände mit glasklarem sauberem Wasser, wo Prinzessin Sally baden konnte.

Wunderbare Städte, in denen man flanieren konnte.
Gutes Essen, von dem ich allzuoft nicht genug abbekommen habe (wir sprachen darüber…).

Riesige Olivenplantagen und Olivenhaine mit uralten Bäumen. Die können über 1000-2000 Jahre alt werden.
Von denen war Frauchen völlig beeindruckt und hat auch viele Fotos gemacht.

Und schließlich hat sie eine für mich schwer nachvollziehbare Zuneigung zu Kakteen entwickelt, eindeutig Neophyten, die aber in Apulien ziemlich Fuß gefasst haben. Und so gibt es hier jetzt auch eine Kaktus–Collage…

Wenigstens macht sie keine Anstalten, die stacheligen Dinger auch in Natura in unserer Wohnung zu etablieren. Eine Kaktustischdecke mit passenden Kissen haben wir immerhin schon…
